Der Deckenmaler Franz Freund

Während das äußere Erscheinungsbild unserer Kirche durch das gebietsweite Kirchenbauprogramm daher desöfteren im Moseltal zu sehen ist, sind die Deckenmalereien aber etwas Besonderes.

Diese Deckenmalereien wurden in den Jahren 1780-1785 von dem Bernkasteler Maler Franz Freund ausgeführt.

Der künstlerische Weg Franz Freund, am 3.9.1729 in Bernkastel geboren, ist bis heute noch wenig erforscht. Erst ab 1770 sind einige Kirchenmalereien bekannt. Auch mehrere Ölgemälde, die Freund für das St. Nikolaus-Hospital in Bernkastel-Kues gemalt hat, zeugen von seinem Stil und seinem Schaffen.

1773 bemalte er dann die Decke der Klosterkirche in Springiersbach. Dieses erfolgreiche Werk und die enge Verbindung des Klosters nach Briedel verschafften ihm sicherlich auch den Auftrag, unsere Kirche hier in Briedel auszumalen.

Wie die Aufzeichnungen in den Chroniken durchblicken lassen, war die Bevölkerung Briedels damals so gar nicht damit einverstanden, dass ihre Kirche so pompös ausgemalt werden sollte. Durch den gerade fertiggestellten Neubau der Kirche war die Spenden- und Opferbereitschaft der Einwohner schon arg strapaziert und für diesen "Bilder-Luxus" gab es wenig Verständnis.

Aber der Pfarrer Kaspar Kromeich ( 1774-1803), damals ein vom Kloster Himmerod abgeordneter Mönch, setzte sich durch und Freund erhielt den Auftrag, die Kirche auszumalen. Dabei hat das Kloster Himmerod als Zehntherr, sowie das Kloster Springiersbach und der Kurfürst als die großen Landbesitzer, den überwiegenden Teil der Kosten übernommen.

Vorbild für die Malereien in Springiersbach und Briedel waren sicherlich die um 1743 geschaffenen herrlichen Deckenfresken in der Paulinkirche in Trier durch Thomas Scheffler, einen berühmten Maler aus Augsburg. Auch Johannes Leutzgen, der ab 1756 viele Gemälde für den Konventsaal des St. Nikolaus Hospitals schuf, hinterließ Franz Freund mannigfaltige Anregungen.

Die von Freund bevorzugte figürliche Malerei wird oft als recht einfache, teils naive Arbeit charakterisiert. Trotzdem war Freund vor allem ein Meister der dekorativen Malerei. Schwächen mit der Plastizität und dem Ebenmaß, besonders bei der Darstellung menschlicher Figuren konterte er mit seinen sicheren ornamentalen und farbigen Kompositionen.

Die in den großen Barockkirchen so markanten plastischen und architektonischen Elemente versuchte Freund in den kleinen Landkirchen durch graphische zu ersetzen und die ganze dekorative Ausstattung nur mit malerischen Mitteln auszuführen.

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