Daten und Ereignisse
zur Ortsgeschichte von Briedel

vom Jahre 1900 bis 1945
1901 Ein neuer gotischer Hochaltar (ein kunstverständiges Erzeugnis der Zeit) wird aufgestellt. glücklicherweise 1949 wieder durch den alten barocken Originalaltar ersetzt.
1902-1905 Bau der Moseltalbahn, später als "Saufbähnchen" berühmt geworden. Einweihung 19.8.1905.
1903 Die Pfarrei Briedel stiftet einen Kerzenständer in der Wallfahrtskirche Klausen.
1906 Die Gemeinde errichtet "auf der Boar" eine öffentliche Fahrzeugwaage. Im Zuge der Neugestaltung des Brunnenplatzes wird diese 1953 an den Moselbahnhof verlegt.
1907 Gründung eines Ziegenzuchtvereins, dem spontan 93 Mitglieder beitreten.
vor 1910 Der erste Telefonanschluß in Briedel.
1911 Eine Zigarrenfabrik schafft Arbeitsplätze.
1912 Die im Zuge der Säkularisation nach Tr-Trarbach verkauften Weinberge konnten von Briedeler Bürgern zurückerworben werden.
Die Schiefergrube "Gute Hoffnung" wird durch eine Gleisanlage über die Kaspersmühle bis zur Mosel erschlossen.
1915 SCB Wegen Petroleummangel wurde die Straßenbeleuchtung ganz eingestellt.
Einrichtung einer Kinderverwahranstalt.
1914-1918 1. Weltkrieg. Briedel trauert um 78 Gefallene.
1917 Zwei Glocken und ein Teil der Orgelpfeifen wird für Kriegszwecke requiriert.
Die Gemeinde schafft eine kleine Schafherde an. Der wenig später gegründete Schafzuchtverein übernimmt diese und stellt einen Schäfer ein, der diese auf den Weiden in den Gemeindewäldern beaufsichtigt.
1918 Amerikanische Besatzungstruppen in Briedel.
1919 Französische Besatzung.
Das Sägewerk Göres installiert eine eigene Stromversorgung mit einem Lokomobil.
Anschluss der öffentlichen und einiger privater Gebäude.
1920
Gründung des Turn- und Sportvereins Briedel
Parzellierung der Allmende - Rottländereien auf der Briedeler Heck in ca 25 ar große Stücke. Verlosung an die Bürger. Ab 5 Kinder gibt es eine weitere Parzelle.
Briedel erhält Anschluß ans öffentliche Stromnetz.
1921 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Briedel
1923 Erste Weinbergswege werden anstelle der bisherigen Fuß-Pfaden gebaut.
Gründung des Verkehrsvereins Briedel
1924 ASB Das Fuhrunternehmen Gebrüder Stölben hat den ersten Traktor im Ort.
1925 Alle Straßen im Ort sind kanalisisert und gepflastert.
1926 Wanderwege in der Briedeler Schweiz und die Schutzhütte Hindenburglay wird vom Verkehrsverein gebaut.
Bau des Sportplatzes "Reiler Wald" durch den TuS.
Große Winzerunruhen an der Mosel. Sturm auf das Bernkasteler Finanzamt.
1927 Das Gestade wird ausgebaut und gepflastert.
Der Verkehrsverein baut das Strandbad.
Auf der Briedeler Heck wird die staatliche Musterdomäne gebaut.
1928 3 neue Glocken für die St. Martinskirche.
Mit dem "Hof Lichthell" entsteht eine Musterfarm für Hühnerzucht.
1929 Niedrigwasser der Mosel "....sogar Kinder konnten ohne Gefahr den Fluß durchqueren..."
1930 30. Juni: die letzten Besatzungstruppen verlassen Briedel.
Weinlese bei Hochwasser. Da die Fähre nicht fahren kann, müssen die Wagen über Zell-Bullay-Marienburg in die Weinberge fahren.
1931

Schließung der Zigarrenfabriken, 150 Arbeiterinnen verlieren ihre Arbeit.
Einbau von Wassermessern. Vorher war das Wasser kostenlos, bzw. pauschaliert. Grund war u.a. "...um einer Wasserverschwendung vorzubeugen und nach Nutzung abzurechnen. .... Mit der Entscheidung waren viele Bürger nicht einverstanden..."
13./14. Juli: Unwetter und Wolkenbruch, hohe Schäden an Wegen, Feldern und Weinbergen, besonders in der Bergstraße durch den Briedeler Bach.
1933 Gründung eines Obstbauvereins,"... um diesen landwirtschaftlichen Zweig im Interesse der Volksernährung besser zu nutzen. ..."
1934




Festschrift Br-Heck
Bei Straßenbauarbeiten stößt man im Oberdorf auf eine noch funktionsfähige römische Wasserleitung aus Tonrohren.
Großes Wein- und Erntedankfest. Nach einem imposanten Festzug wird der Weinbrunnen "auf der Brück" eröffnet. Fast 3 Fuder Wein werden getrunken.
KdF - Kraft durch Freude - , viele Sommerfrischler und Erholungssuchende kommen mit Sonderzügen nach Briedel. Ursprung des Synonyms "Klein Paris" für Briedel.
Der Reichsarbeitsdienst baut ein Barackenlager und rodet auf der Briedeler Heck die Lohhecken (Niederwald), um Ackerflächen zur Sicherung der Volksernährung zu schaffen.
1935

Die Siedlung Briedeler Heck wurde als erstes "Erbhofdorf" Deutschlands mit 10 Bauernhöfen gegründet. Städepartnerschaft Briedel mit Bielefeld im Zuge der staatlichen Wein- und Wirtschaftsförderung
Die Briedeler veranstalten in Bielefeld ein großes Weinfest. "Damit den arbeitslosen Volksgenossen Gelegenheit gegeben ist, sich Roggen und Kartoffeln zu ziehen, und so auch einige notorische Faulenzer wieder an die Arbeit zu gewöhnen ...", teilt der Gemeinderat den ärmsten Einwohnerfamilien Garten- und Ackerland zu.
1936

Im Gemeindebackes (Gemeinde-Backhaus) wird letztmals Brot gebacken. Um auch den Einwohnern, die kein eigenes Haus hatten eine Backgelegenheit zu bieten, hatte die Gemeinde sehr früh ein Gemeinschaftsbackhaus eingerichtet. Ein von der Gemeinde beauftragter Bäcker half hier einmal wöchentlich den Bürgern beim Brotbacken. Neben einem kleinen Backlohn mussten die Bürger das Mehl sowie das Brennmaterial mitbringen.  Der gemeindliche Stierstall wird vergrößert um für den 3. Stier mehr Platz zu haben. Anschaffung einer Saatgutreinigungsmaschine durch die Gemeinde. Die Gemeinde lässt 500 Maulbeerbäume zur Seidenraupenzucht anpflanzen. Die Gemeinde erlässt eine neue Satzung zur Reinigung der öffentlichen Straßen. Diese sind von den Anliegern 2 mal wöchentlich mittwochs und samstag zu reinigen.
Der Schulhof und die an gemeindliche Gebäude angrenzenden Flächen werden von den „Empfängern gemeindlicher Hilfen“ gekehrt. Wer dazu nicht erscheint, bekommt eine Woche lang keine Unterstützung.
1939 Briedel hat 1.887 Einwohner (historischer Höchststand). August: die jahrhundertealte Friedenseiche auf dem Bummkopf wird gefällt, um die Sichtverhätnisse für die gebaute schwere Flakstellung zu verbessern.
1939-1945 2. Weltkrieg, Briedel trauert um 115 Kriegstote.
1940 Eisgang. Die Mosel steigt in wenigen Minuten über 6 Meter an. Hohe Schäden an Vieh und Vorräten.
1942 PCB Die beiden schwersten Glocken werden für die Kriegsindustrie vom Turm geholt.
1943 PCB Leuchter, Kerzenständer, Weihrauchfässchen etc. werden für die Kriegsindustrie abgeliefert.
Kirchendach, Turm und Wetterhahn werden renoviert.
Als Ersatz für die requierierten Bronzeglocken wird eine Stahlglocke angeschafft, auch weil die verbliebene kleine Glocke im Ort nicht gehört wurde (Alarm etc.)
1944 PCB Luftkämpfe über der Region (Ziel: Bahnhof und Brücke Bullay)
Einquartierung von fast 1.000 Emigranten aus den im Bombenhagel liegenden Städten und später auch der Westgrenze. 1. Juli 1944: Einrichtung eines NSV-Entbindungsheimes im Hotel Briedeler Haus.
1945 Ende März: Die Fähre wird nachts vom Fährmann und Helfern versenkt, um eine Sprengung durch die zurückweichenden deutschen Truppen zu vereiteln. Nach der Hebung musste die Fähre dann für ca 1 Jahr nach Reil ausgeliehen werden, da der dortige Übergang militärisch wichtiger war. Ersatzweise erhielt Briedel dafür die Alfer Personenfähre.
Die zurückweichenden deutschen Truppen sprengen eine Brücke der Moseltalbahn.
Granatbeschuss des Ortes und Einnahme durch die Amerikaner.
Das Gemeindearchiv wird von marodierenden Amerikanern teilweise vernichtet.
  Die Franzosen lösen die Amerikaner als Besatzungstruppen ab.
Die französischen Besatzungstruppen veranstalten an Samstagen und Sonntagen Tanzveranstaltungen. Die vergnügungssüchtigen Jugendlichen, insbesondere die Mädschen aus Briedel und den umliegenden Orten strömen herbei.