Altes Strandbad
Schutzhütte, Grillanlage, Spielplatz, Wassertretanlage, Bootsslip
Das Baden in der Mosel ist seit altersher, insbesondere für die Jugend, eine beliebte Freizeitbeschäftigung.
So ist uns eine "Verordnung gegen Badende" des Trierer Bischofs von 1691 überliefert, in der das Baden, insbesondere das gemeinsame beiderlei Geschlechts, wegen Verstoß gegen die Schamhaftigkeit sowie der augenscheinlichen Gefahren für Leib und Seele verteufelt wird. Ob der Pastor das Verbot in Briedel durchsetzen konnte, ist nicht überliefert.
Anfang 1926 erwarb der Heimat- und Verkehrsverein Briedel einige Wiesen und Weidenfelder am Moselufer im Stuckert und errichtete dort eine „Badeanstalt". Die Strömung der noch ungebändigten Mosel lag auf der gegenüberliegenden Flussseite und daher war es auf der Ortsseite relativ flach. Noch weit über der Mitte des Flusses konnte man stehen und der feine Kies des Flussbettes ergab einen herrlichen und kinderfreundlichen Strand. Sonnige sowie schattige Liegewiesen luden zum Erholen ein
Die Gäste nahmen das Angebot begeistert an und schon 1927 wurde mithilfe der Gemeinde eine große Holzbaracke mit Umkleidekabinen und Toiletten errichtet, die 1934 nochmals erweitert wurde. Attraktion waren bald eine 3,5 m hohe Rutsche und eine 6-sitzige Wippe, die in der Mitte der Mosel verankert waren. Wenig später ergänzte auch ein kleiner Kiosk das Angebot und sicherte das Einkommen der Aufsichtspersonen.
Nach dem unseligen Krieg wurden die Umkleidekabinen neu errichtet und das Strandbad erlebte einen zweiten Boom. Der Ausbau der Mosel zur Großschiffahrtsstraße veränderte die Strömungsverhältnisse und Wassertiefen und das Freibad musste 1963 aus Sicherheitsgründen geschlossen werden.
Nach einer kurzen Episode als privatem Freizeithaus erwarb die Gemeinde 1980 das Gelände und errichtete eine schönes Wetterschutzhaus, ergänzt mit einer Grillstätte und einem Kinderspielplatz. Die Pflege und Betreuung hat der Angelsportverein Briedel übernommen.
Daneben wurde 1986, nachdem die Flurbereinigung eine Arrondierung des Geländes ermöglicht hatte, eine Wassertretanlage nach Sebastian Kneipp gebaut, die sich nicht nur bei den Briedelern, sondern auch bei Wanderern und Radfahrern auf dem vorbeiführenden Kanonenbahnweg und dem Moselradweg großer Beliebtheit erfreut. Die aufwändige Reinigung und Pflege erfolgt durch den Nachbarschaftskreis „Himbeergeister".
Eine Bootsslipanlage ergänzt mittlerweile das Ensemble und die gepflegten Liegewiesen laden zum Sonnenbad.
Regelmäßige öffentliche Grillabende (seit 1991) sowie viele Vereins- und Familienfeiern machen diesen so schön am Moselufer liegenden Ort zu einem beliebten Treffpunkt unter mächtigen Walnussbäumen.