Briedel in napoleonischer und preußischer Zeit
1794 |
am 13. Oktober besetzen französiche Revolutionstruppen Briedel |
1797 |
Briedel als ehemals kurtrierischer Ort untersteht zunächst der Generaldirektion Koblenz, später dann dem "arrondissements communaux" in Kreuznach. |
1798 |
16.März: Enteignung der Geistlichkeit, der Klöster und Kirchen ... durch den Staat (Säkularisation) |
1800 | Einführung der napoleonischen Konsularverfassung. Département Rhin-et-Moselle, Arrondissement Koblenz, Mairie Zell (zwischen Briedel und Pünderich verläuft die Grenze zum Arrondissement Saar). |
1801 | Aufgrund des Friedens von Lunéville (9.2.1801) nimmt Napoleon Bonaparte die linksrheinischen Gebiete am 9. März 1801 auch völkerrechtlich sanktioniert in Besitz. |
1802 | 4. Mai, Inkrafttreten des Konkordates. Zerschlagung des Erzbistums Trier. Briedel im Untererzstift kommt zum Bistum Aachen (bis 1824 das Bistum Trier neugegründet wird). Einführung des Standesamtes (staatliche Personenstandsregister). 23.Sept. die französische Verfassung tritt in den Rheinlanden in Kraft. |
1803 | In den folgenden Jahren werden die säkularisierten Kirchengüter und die mediatisierten Adelsgüter versteigert und der Erlös der französischen Staatskasse zur Finanzierung des Heeres zugeführt. |
1804 | 21. März: in ganz Frankreich, damit auch in den annektierten Rheinlanden wird mit dem "Code Napoleon", das einheitliche Rechtswesen, eingeführt. |
1814 | In den ersten Januartagen überschreiten unter Generalfeldmarschall Blücher russische und preußische Truppen den Rhein. Eine Militärverwaltung unter Führung des russischen Generals Saint Priest und des russischen Staatsrates Justur Gruner übernimmt die Macht in den zurückeroberten linksrheinischen Gebieten. Nach dem Frieden von Paris ( 30. Mai 1814) wurde das Land zwischen Mosel und Rhein aufgeteilt und das südlich der Mosel (rechts des Flusses) liegende Land, so auch Briedel, provisorisch von einer "K.K.Österreichische und K.-Baierische Landes-Administrationskommission" (Sitz in Kreuznach) verwaltet und ausgebeutet. Die nördlich (links) der Mosel gelegenen Teile kommen unter preussische Verwaltung. Die französiche Verwaltungsordnung und die Gerichtsverfassung bleiben vorerst bestehen. Die Amtsbezeichnungen werden nur in deutsche Begriffe geändert und viele Beamten bleiben auf ihren Posten. Das metrische System für Maße und Gewichte wird wieder aufgehoben und durch das preußische System ersetzt. Erst nach der Reichsgründung 1871 erfolgte wieder die Einführung. |
1815 | Der Wiener Kongress (18914-1815) spricht das gesamte linksrheinische Gebiet nördlich von Bingen (Nahe) dem Staate Preußen zu. Am 5. April 1815 übernimmt Preußen mit königlichem Patent die "Landes-Hoheit umd Oberherrlichkeit" in den neugebildeten Provinzen "Jülich-Kleve-Berg" mit Sitz in Köln und "Großherzogtum Nieder-Rhein" mit Sitz in Koblenz. |
1816 | 14. Mai: Bildung des Regierungsbezirkes Koblenz und des Kreises Zell |
1822 |
Am 22. Juni werden die beiden linksrheinischen Provinzen durch Kabinettsordre zur preußischen "Rheinprovinz" zusammegefaßt. |
1845 | Die Rheinische Gemeindeordnung tritt in Kraft. Eine generelle Regelung für ganz Preußen ließ sich nicht durchsetzen. Bereits ab 1850 erfolgten wesentliche Anpassungen, die sich an den gewohnten französischen Regelungen orientierten. |
1945 |
13./14. März: Besetzung Briedels durch amerikanische Truppen |
1947 | 19. Mai: Gründung von Rheinland-Pfalz durch Verfassungsannahme. |
Quellen: Gilles, Briedel bis 1816; Höhnl J, Die geschichtliche Entwicklung der Gerichtsbarkeit im Amtsgerichtsbezirk Zell, HJB Zell 1963 Unsere Heimat in der Franzosenzeit, HJB COZ 2001 und 2002 Schommers: vor 200 Jahren kamen die Sansculetten, HJB COZ 1994 Schütz Rüdiger, Preußen und die Rheinlande, Wiesbaden 1979 |
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