Daten und Ereignisse zur Ortsgeschichte von Briedel
vom Beginn der neuen Zeitrechnung bis zum Jahre 1000 | |
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Vorbemerkungen zu schriftlichen Zeugnissen des Frühmittelalters | |
ab 100 |
römische Villen (Gutshöfe) entstehen an der Mosel und auf der Briedeler Heck. |
um 200 | römische Töpferei |
um 212 | Die keltische Bevölkerung unseres Gebietes, auch die Briedeler, wird zu römischen Bürgern. Briedel gehört zur römischen Provinz "Belgica Gallia", die Trier (Augusta Treverorum) als Hauptstadt hat. |
275/276 | erste Germaneneinfälle in die linksrheinischen römischen Gebiete. |
280 |
Kaiser Marcus Aurelius Probus (232-282) hebt das allgemeine Weinverbot in Gallien auf und fördert durch Anlage von Weinbergen durch seine Truppen den Weinbau auch an der Mosel. Er wird ob dieser schweren Arbeit von seinen Truppen ermordet. Bau der römischen Kelteranlage (später Grafenkelterhaus) |
291 | Der römische Berichterstatter Claudius Mamertinus schreibt (über das Briedeler Kelterhaus?) "Ernte und Weinlese können wir nicht mehr bewältigen. |
293 |
1. März: Konstantinus I. Chlorus, der römische Mitkaiser/Tetrarch (Caesar) in Trier, servierte bei seiner Heirat mit der Tochter des Kaisers Maximian in Mailand Briedeler Wein, der den Gästen, insbesondere dem oströmischen Kaiser Diokletian, sehr gemundet haben soll. (50 Jahre KG Briedel) |
um 300 | Bau von römischen Befestigungsanlagen auf den Berggraten |
353/355 | Germanen- (Alemannen-)einfälle, Zerstörung der Befestigungen und der römischen Villen und Gutshöfe, große Landflucht der Bevölkerung |
384 ? | Bischof Martin von Tours (St. Martin) kommt auf dem Rückweg von seinem Besuch beim Kaiser in Trier in die römische "villa rustica" auf der Briedeler Heck und besucht dort einen Freund aus "seinen Offizierstagen". |
407/428 | Franken und Alemannen plündern die Kaiserresidenz Trier und das Moseltal |
451 | Die Hunnen überrennen die Mosel auf ihrem Zug nach Westen Der Bischofshut (Attila-Denkmal)? |
um 475 |
Briedel und die Moselprovinz endgültig in den Händen der Franken. |
um 500 EA | Unter König Chlodwig (481-511) ist Briedel bereits im merowingischen Herrschaftsbereich der Francia rinensis = Austrien (später Lotharingen, danach Ostfrankenreich) |
583-590 | sieben nasse, regenreiche Jahre führen zu einer katastrophalen Hungersnot in Mitteleuropa |
585 |
erste Kirche in Briedel wird dem Patron St. Martin geweiht. (Konsekration vermutlich durch Bischof Gregor von Tours) |
um 630 | unter König Dagobert I. (623-638) kommt die Kirche St. Martin Briedel an das Bistum Metz (urkundlich derzeit nicht belegbar, da das Archiv des Klosters Gorze 1944 ausbrannte) |
748 | 20. Mai 748, erste urkundliche Erwähnung von Briedel Bischof Chrodegang von Metz schenkte mit Einwilligung des Hausmeiers Pippin, dem späteren (ersten) karolingischen König (751-768) dem neugegründeten Kloster Gorze bei Metz neben vielen anderen Besitzungen auch den Weinzehnten zu Briedel (Bredaculo). Damit ist diese Urkunde auch einer der ältesten Belege für Weinbau im Moseltal. |
806 | Karl der Große bereist sein Reich. Er fährt mit dem Schiff von Thionville (Diedenhofen) bis Nijmwegen und bewundert auch in Briedel die über dem Ort thronende Kirche. Er ist damit einer der ersten Moseltouristen. |
840 | große Sonnenfinsternis |
843 |
Reichsteilung |
870 | Bei der Aufteilung von Lotharingen wird Briedel dem Westfrankenreich eingegliedert. |
882 | Wikinger-Überfälle (Nordmänner) an der ganzen Mosel zwischen Koblenz und Trier, vermutlich wird auch Briedel gebrandschatzt. |
893 | 17. Februar. Bischof Rodbert von Metz stattet das Kloster Neumünster (Saarland) mit einer Weinrente in "villa bredallio" aus. 936, 944 und 1138 wurde dieses Zehntrecht jeweils wieder bestätigt. |
911 |
Die Moselregion wird dem Ostfrankenreich zugeteilt. Diese Zugehörigkeit zum deutschen Sprachraum bleibt, von einigen Zwischenepisoden abgesehen bis heute bestehen. |
958 |
Oktober. Das Kloster St. Trond erbt in Briedel zwei Höfe und Weinberge. |