Daten und Ereignisse
zur Ortsgeschichte von Briedel
vom Jahre 1700 bis 1799 | |
---|---|
1703/1706 | Einquartierung hessischer und honnoverischer Soldaten im Zuges des Spanischen Erbfolgekrieges (1701-1714) |
1704 Krudewig | 20.Sept. Papst Clemens XI verleit den frommen Besuchern der St. Martinus-Pfarrkirche zu Briedel einen 7-jährigen Ablass. |
1710 | Matthias Dick, "Operateur und Medicus" lässt sich in Briedel nieder. |
1716 | Bau des Sündhäuschens / Sonderhäisje als Schutz- und Betkapelle auf dem Weg zu den Äckern und Rottländereien auf der Briedeler Heck. |
1719 | Neuvermessung der Gemarkungen. Besitzverhältnisse der Weinstöcke: geistlicher Besitz: 15,5 %, ritterlicher Besitz: 39,7 %, sonstiger Adel: 9,7 %, privat nur 28,6 % |
1720 | aus dem bischöflichen Visitiationsbericht der Kirche: ..."Der Vikar von Briedel führte beim Visitator Klage über nächtliche Tanzbelustigungen, über Kartenspiel an Sonntagen und über Gelage am 1. Fastensonntag. Eigentümlich war ihm auch der Brauch, am Aschermittwoch die übriggebliebenen Schinken und Knochen zu vergraben"... |
1728 Vogts | Das durch Hochwasser beschädigte Heiligenhäuschen an der Mosel muss abgebrochen werden. |
1733 Knabe | Pockenepedemie, 30 Tote, meist Kinder |
1734 Knabe | am 10. Juli stieg die Mosel bis an die Fenster der Himmeroder Hofkapelle und blieb 24 Stunden stehen. |
1734/1736 | Besatzung durch die Franzosen im Zuge des Polnischen Erbfolgekrieges (1733-1735) Anschließend Einquartierung kasierlicher Truppen. |
1737 Knabe | 20. Februar: Die St. Martints-Kirche Briedel erhält eine Reliquie des Hl. Martin aus Tours. Auftreten eines Fiebers, verbunden mit "Herzstechen". hoher Wassserstand der Mosel. |
1740 | eingeschleppte Blatternepedemie. 27 Kinder wurden Opfer. Hochwasser |
1756 KB |
3 Glocken der Kirche werden wegen "Umstimmigkeit" umgegossen. Kurz darauf wird der verstorbene Kurfrüst Schönborn per Schiff von Koblenz nach Trier überführt. Bei der Vorbeifahrt müssen alle Bürger am Ufer die Kondolenz erweisen. Dabei läuten alle Glocken so heftig, dass die Größte zerspringt und erneuert werden muß. Am 18.2.1756 erschüttert ein Erdbeben die Moselregion (ca. 6,4 Richterscala) |
1758 | Faulfieber (Typhus) rafft 70 Männer und Frauen hinweg. |
1759 PC | Ausweisung des neues Friedhofs (jetziger Bereich links der Kirche). eine 4. Glocke wird umgegossen. |
1761/1763 | Einquartierung von Truppen im Zuge des Siebenjährigen Krieges. |
1763 Krudewig | Briedel erhält das Recht für 2 Jahrmärkte. |
1767 | Brandkatastrophe, 13 Häuser mit Stallungen und Kellern abgebrannt. |
1769 Gi | Briedel führt wiederWallfahrten nach Klausen durch. (1.=1656) |
1772-1774 | Bau der heutigen Martinskirche. |
1774 | Das älteste erhaltene Gemeindesiegel von Briedel. Das wirkliche Alter dürfte wesentlich älter sein, auch wenn sich dazu bisher keine Beweisstücke finden konnten. Denn schon viel früher mußte die Gemeinde bei Ihren Verträgen ihr Insiegel "anhenken". |
1780 | Einbau einer Orgel, erbaut von der Familie Stumm. |
1783 EA | Die Jagd auf der Briedeler Heck gehörte den Sponheimern. Da das Weidevieh Schellen umhängen hatte, um nicht verloren zu gehen, wurde die Jagd gestört. Deswegen musste die Gemeinde Briedel an Sponheim 2,5 Fuder Wein, dazu für die Amtskellerei Nohfelden ½ Fuder Schellenwein abgeben. Die Briedeler Heck wurde gegen den churtrierischen Hof in Enkirch eingetauscht und war danach voll im kurfürstlichen Besitz. |
1784 | verheerendes Hochwasser ( noch ca 1,5 m höher als 1993) Briedel wird bewohnt von 144 Vätern, 160 Müttern, 210 Söhnen, 197 Töchtern, 6 Knechten und 15 Mägden, in allem zusammen 732 Menschen. |
1785–1792 KB | mehrere Pocken- und Typhusepidemien (ca 100 Tote) |
1786 | Auswanderungen nach Ungarn / Banat-Galizien (35 Personen) |
1787 | Verbot der "schlechten" Rebsorten durch Kurfürst Wenzeslaus. Riesling fortan die Leitsorte. Kein Rotweinanbau mehr |
1788 | Gebäudeinventur für das Brand-Versicherungs-Institut. Briedel hat 142 Gebäude mit einem Wert von 37.900 Reichstalern. |
1794 | Erlaß der Briedeler Polizeiordnung. Das Zuzugsgeld wird auf 50 bzw. 40 Taler erhöht (Das entsprach damals etwa dem Jahreseinkommen eines Handwerkers! 13. Oktober: Besatzung durch französische Revolutionstruppen siehe: Briedel in napoleonischer und preußischer Zeit |
1795 | Errichtung der Mairie (Amtsverwaltung) Zell. Die Region bis zum Rhein ist wieder einmal unter französischer Herrschaft. |
1798 | Am 1. Mai wird durch das französische Gesetz die Zivilstandsbeurkundung eingeführt, die von den Preußen später beibehalten wird. 16.März: Enteignung der Geistlichkeit, Klöster, Kirchen... |