Umzug Weinfest 2001
Alte Riten und Gebräuche Umzugsfolge
- Die Junggesellen von Kaimt symbolisieren das „Wilde Heer", das unter Führung ihres Gottes Wotan in den 12 heiligen Nächten unterwegs war. Der vorchristliche Jahresanfang wurde ab dem 24. Dez.- 6.Jan., in den sogenannten Raunächten (Lousterdach), gefeiert und man glaubte durch Wetteraufzeichnungen die Witterung des kommenden Jahres vorhersagen zu können.
- Anschließend sehen wir die Funkengarde der KG Briedel als Walküren. Diese himmlischen Kriegerinnen begleiteten die gefallenen Krieger nach Walhalla, der Festhalle des Wotan. Dort bewirteten sie die Helden mit Wein, Bier und Speise in einem ewigen Festgelage.
- Die folgende Briedeler Fußgruppe stellt das Fest Lichtmess dar, welches die christliche Kirche später übernahm. „Imbulc" war den Kelten, als Frühlingsanfang und Symbol für Neugeburt, Fruchtbarkeit und heller werdende Tagen, ein „Lichterfest"!
- Der nun folgende Briedeler Wagen zeigt eine mittelalterliche Küche mit Spinnrad, Butterfass uvm. wie sie ähnlich noch bis Anfang letzten Jahrunderts überall gestanden hat. Das Fest Lichtmess, wurde im allgemeinen zu Anlass genommen mit den Außenarbeiten im Weinberg zu beginnen. Daher der Spruch: Lichtmess, spenne vergess, Krummes en de Hand, en de Wingert gerannt.
- Die folgende Fußgruppe Briedeler Einwohner zeigt Wingertsleute, die sich zu Außenarbeiten wie schneiden und binden begeben. Da der Fußmarsch zu den einzelnen Weinbergen recht weit war, blieben einige über „Mittag" und hatten auch ihr Essen in dem sogenannte „Bläächelche" dabei.
- Orchestervereinigung der Stadt Zeit
- Die Briedeler KG zeigt die Wintervertreibung, die Vertreibung von Geistern und der Dunkelheit zu Fastnacht. Das diese Bräuche so oder ähnlich bei uns aufgeführt wurden lässt uns der heute hier bei uns noch gebräuchliche keltische Begriff „Boagert" (Maske) vermuten.
- In unserem Jahresablauf sehen wir jetzt Frauen aus Briedel, die das Osterfest feiern. Das vom vorchristlichen, also heidnischen Mondkalender abhängige Osterfest ist seid ewigen Zeiten das Fest der Auferstehung und des wiederkehrenden Frühlings. Sträuße aus Buchsbaum und Eiern galten früher a!s Schutz gegen Hexen
- Die Walpurgisnacht, der Vorabend des 1. Mai blieb in ganz Europa der wichtigste Tag der Hexen. In christlicher Zeit wurden viele heilkundige, weise Frauen und Männer verfolgt und zum Tode durch verbrennen verurteilt, wie uns dieser Briedeler Beitrag verdeutlicht.
- Mit einem wunderbaren Bänderbaum zeigen die Winzertanzgruppen aus Zeit und Pommern wie wir heute den 1. Mai feiern.
- Der Namenstag des Weinheiligen St. Urban am 25. Mai wird in manchem Kloster,
dessen Haupteinnahme aus Weinabgaben bestand (z.B. Trond, Springiersbach, Himmerod usw.) in der Hoffnung auf gute Ernte so gefeiert, wie es uns hier die Jungwinzer aus Briedel zeigen. - Der Motivwagen der Junggesellen aus Kaimt zeigt wie die Grafen von Salm einen Moselausflug zur Besichtigung ihrer Güter in der Gemarkung Briedel genutzt haben könnten. Es ist die Momentaufnahme eines reichen Barockgeschlechts, das einen Ausflug zu Fronleichnam macht.
- Midsommar. Ein heute noch in nordischen Ländern gefeiertes Fest, wurde auch bei den Kelten und Germanen festlich begangen und durch die Anbetung des Feuers durch Priesterinnen geheiligt. Zu sehen ist außerdem die „Hohe Priesterin" bei der Anbetung des Feuere in dem „wundersamen Kessel der Weißheit, des Überflusses und der Wiedergeburt".
- Zur Sonnenwendfeier wurden schon immer viele Freudenfeste veranstaltet. Hier aufgeführt durch die „Soome-Lissja" aus Zell.
- Während solchen Feiern waren auch die Feuerspucker sehr beliebt, präsent durch die Akrobaten und Feuerspucker „MORTE SICURA" aus Wiebelsheim bei Oberwesel.
- Winzerkapelle Pünderich
- Im Sommer 1595 bedrohten Raubritterund Wegelagerer, um Hauptmann Anton Langhaar, Briedel. Daher wurden die helfenden Soldaten, dargestellt von den Zeller Turmschützen, natürlich auch freudig begrüßt.
- Es folgt die Zahlung des Zehnten der Kornernte an weltliche und kirchliche Herrn, dargestellt von Briedeler Bürgern. Um Betrug vorzubeugen verfügte Erzbischof Alberto 1154, dass der Zehnte künftig auf dem Feld selbst einzutreiben sei.
- Die Zeit vor der Weinernte bot sich zu fröhlichen Feierlichkeiten wie hier zur Hochzeit geradezu an. Gezeigt von der Traben-Trarbacher Nostalgiegruppe.
- Dieser Emtedankwagen aus dem Oktober richtete mit viel Liebe der Gesangverein Briedel aus. Die Moselbevölkerung, die immer Angst vor Hungersnöten haben musste, bedankte sich so bei Gott für die reiche Ernte.
- Bacchantische Gelage, wie hier zu sehen, werden in der Frühzeit auch in Briedel nach der Weinernte gefeiert worden sein. Im Jahre 291 n.Chr. schrieb Claudius Mamertinus über die Erträge im Moselgebiet folgenden Satz: Ernte und Weinlese können wir nicht mehr bewältigen.
- Aus Merl begrüßen wir den Weingott Bacchus mit seinen reizenden Bacchantinnen.
- Musikkapelle Briedel
- Wir kommen jetzt im Jahresablauf dem Winter immer näher und daher wird der Nachtwächter zu einer wichtigen Person im Dorf. Der Nacht- wächterstab von Briedel mit seinen eingeritzten Hausmarken, den Erkennungssymbolen jeder Familie befindet sich im Mittelmoselmuseum Traben-Trarbach. Der Nachtwächter beobachtete das Dorf hauptsächlich um die Einwohner vor Feuer zu warnen, was in einer vom Fachwerk geprägten Gemeinde eine sehr wichtige Aufgabe war. Neubürger mussten einen Ledereimer zum Löschen im Gemeindehaus hinterlegen,
- St. Martin hier zu Pferde, dargestellt von Richard Mittler, ist der Namenspatron unserer Pfarrkirche, wie man leicht aus den Deckengemälde des Franziskus Freund aus dem Spätbarock in unserer Kirche ersehen kann.
- Auf dem Wagen des Kamevalvereins Pünderich, sehen Sie die Gebietsweinkönigin Mosel-Saar-Ruwer Anne Oberbillig und die Weinköniginnen der Nachbargemeinden.
- Die Trachtentanzgruppe „Briedeler Herzchen" begleitet die Weinmajestäten 2001 mit einem Fackelzug zum Festplatz.
- Den Abschluss unseres Festzuges bildet der Festwagen der Gemeinde Briedel mit der diesjährigen Weinkönigin Christina Gippert und ihren Prinzessinnen Sarah und Christine.
Festzugablauf: Der Umzug beginnt am Sonntag, den 05.Aug. 2001 um 21.00 Uhr am Martinsbrunnen und fährt die Hauptstraße entfang bis zum Festplatz am Moselufer. Die größeren Festwagen verlassen wegen der beengten Durchfahrt auf der Höhe des Hotels „Briedeler Haus" den Festzug und werden auf dem Festplatz nicht zu sehen sein.